Der Darm ist Schuld

"Der Darm eines Welpen/Kitten ist steril. Erst während der Geburt und durch das Saugen beginnt die Besiedelung des Darms mit Bakterien. Ob ein Welpe/Kitte mit Flaschennahrung oder Muttermilch ernährt wird, spiegelt sich direkt in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms wider. Bei saugenden Welpen/Kitten überwiegen die milchsäureproduzierenden Bakterien (Laktobazillen und Bifidobakterien). Die von ihnen produzierte Milchsäure führt zu einer Ansäuerung des Darmmilieus und erschwert somit das Eindringen pathogener Keime. 

Ein Teufelskreis entsteht

Das gesunde Milieu des Darmmikrobioms verändert sich im Laufe des Lebens durch Fehlernährung, Antibiotika, Konservierungsstoffen und andere Lebensmittelzusätze, sodass es zu einem Ungleichgewicht zwischen gesunden und krankmachenden Darmbakterien kommt. Die krankmachenden Bakterien können sich in dem gestörten Darmmilieu übermäßig vermehren, indem sie unverdaute Nahrung durch Gärung verwerten und saure Giftstoffen produzieren. Bei diesen Giftstoffen handelt es sich um toxischen Abbauprodukte der Bakterien, die über die Darmschleimhaut in Blut gelangen. Durch eine über Wochen und Monate bestehende Dysbiose (krankmachendes Darmmikrobiom) kommts es zur Veränderung der Darmschleimhaut und der Darmwände. Dies führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand. Diese erhöhte Darmschleimhautdurchlässigkeit trägt sowohl zur chronischen Übersäuerung als auch zu Vergiftung des gesamten Stoffwechsel bei und fördert zudem die Entstehung chronischer Entzündungsprozesse im Organismus. 

Die Darmschleimhaut kann mit einem Maschennetz verglichen werden, das idealerweise so dicht ist, dass (große) Giftstoffmoleküle es nicht durchdringen können. Bei einer Dysbiose zieht sich die Darmschleimhaut zurück und die Maschen werden infolge der ständigen Schleimhautbelastung immer größer. Die natürliche Schutzbarriere ist derart geschwächt, dass Giftstoffmoleküle in zunehmendem Maße die Darmwand durchdringen können. 

Dies hat einen unmittelbaren Einfluss auf das Immunsystem, denn etwa 80% des Immunsystems stehen in direktem Zusammenhang mit dem Darm. So ist beispielsweise jede 10te Zelle im Darm eine sogenannte lymphatische Immunzelle. Diese werden bei einer bestehenden Dysbiosen ge -oder zerstört, d.h. funktionsuntüchtig. Es entsteht eine latente Immunschwäche. Die Darmschleimhaut kann sich nicht mehr ausreichend gegen Krankheitserreger, Parasiten und Pilzbefall wehren. Zudem können wichtige Immunzellen für den Körper nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert werden."
(Quelle: Provicell PET-tierisch gut- Gesundheits Fibel 2022)